Spielsucht Glücksspiel: Anzeichen, Verlauf, Hilfe und Tipps

Glücksspiel verspricht Spaß, Spannung und Nervenkitzel, doch es hat auch eine dunkle Seite: Du kannst spielsüchtig werden. In diesem Text erklären wir Dir die Ursachen von Spielsucht und wie sie sich auf das Leben von Betroffenen und Angehörigen auswirkt. Wir zeigen Dir, wie Du Spielsucht erkennst und wo Du Dir Hilfe holen kannst. Spielsucht lässt sich erfolgreich bekämpfen.

Was ist Spielsucht?

Um es gleich klar zu sagen: Pathologisches Glücksspiel ist eine schwere, behandlungsbedürftige psychische Erkrankung. Diese Sucht ist vielen nicht bewusst. Betroffene riechen nicht nach Alkohol, nehmen keine Substanzen ein und können lange den Anschein eines normalen Lebens wahren.

Diese Sucht ist therapierbar, aber der Weg ist lang, schwierig und oft begleitet von Rückfällen.

Das Team hinter Sportwetten-Helden.com setzt sich aus passionierten Spielern zusammen. Nachdem wir uns seit Jahren eingehend mit dem Thema beschäftigen, sind wir uns der Gefahren von Glücksspiel bewusst.

Wer bereits etwas mehr über uns weiß, dem ist ebenso bewusst, dass wir stets auf verantwortungsvolles Wetten verweisen.

Spielsucht Hilfe

Häufig wird das Problem zuerst im familiären Umfeld angesprochen und sollte keinesfalls verharmlost werden. Eine erste Anlaufstelle kann eine Suchtberatungsstelle sein. Vor der Spielsucht Therapie muss geklärt werden, ob andere psychische Erkrankungen wie eine Depression oder eine Alkoholsucht vorliegen. Abhängig davon können sich verschiedene Therapien anschließen.

Adressen für Beratungsstellen bekommst Du bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Thüringen oder Bayern haben zentrale Anlaufstellen für Glücksspielsucht. Lass Dich bei der Suche jedoch nicht irritieren: Neuerdings hat sich die BZgA in BlÖG (Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit) umbenannt.

Viele regionale und überregionale Stellen bieten Unterstützung. Bei Anonyme Spieler (GA) etwa handelt es sich um deutschlandweite Selbsthilfegruppen für Menschen mit Spielsucht.

Check-Dein-Spiel ist eine weitere Plattform mit Informationen und Selbsttests.

Spielsucht Test

📝 Die folgende Tabelle soll Dir als Spielsucht Test dienen. Sie ersetzt keinen psychologischen Fragebogen.

KategorieFragen
Finanzen🔲 Halte ich selbst gesetzte Limits nicht ein?

🔲 Erhöhe ich ständig meine Einsätze?

🔲 Leihe ich mir Geld von Freunden und Verwandten, ohne es zurückzuzahlen?
Psyche🔲 Denke ich ständig über das nächste Spiel nach?

🔲 Beherrscht die Suche nach Geld meinen Alltag?

🔲 Bin ich reizbar, aggressiv und niedergeschlagen, wenn ich nicht spiele?
Soziales Umfeld🔲 Vernachlässige ich meine Hobbys und Freunde?

🔲 Belüge ich andere Menschen bezüglich meines Glücksspiels?

🔲 Sind mir nahestehende Personen besorgt wegen meines Spiels?
Arbeit🔲 Versäume ich Arbeitstage, um zu spielen?

🔲 Leidet meine Arbeitsleistung unter dem Glücksspiel?

🔲 Spiele ich während der Arbeitszeit?

Wenn Du einen oder mehrere Punkte bejahst, denke bitte über Dein Spielverhalten nach:

  • Versuche, Deine Spielzeit zu beschränken oder sogar eine längere Pause einzulegen.
  • Setze Dir in Deinem Spielerkonto Einzahlungslimits pro Woche oder pro Spiel.
  • Erzähle einer Person, der Du vertraust, von Deinen Zielen, damit sie Dich unterstützt.

Wenn Du Dich damit überfordert fühlst, dann suche Dir Hilfe!

Gesetzliche Regelungen

Der Glücksspielstaatsvertrag soll gefährdete Personen davor schützen, in die Sucht abzugleiten. Beispielsweise wurde ein Einzahlungslimit von tausend Euro pro Monat für Spieler vereinbart.

Laut Staatsvertrag sollte jeder Anbieter ein sogenanntes Frühwarnsystem einführen. Zeigt ein Teilnehmer auffälliges Spielverhalten, soll das System bei den Anbietern Alarm schlagen.

Auffälliges Spielverhalten

  • Der Teilnehmer spielt in kurzen Zeitabständen übermäßig oft
  • Die Einsätze erhöhen sich plötzlich und deutlich
  • Nach Verlusten steigen die Einsätze immer weiter
  • Ungewöhnlich lange Spielzeiten, bis tief in die Nacht
  • Hinweise auf finanzielle Probleme, etwa abgelehnte Kreditkarten
  • Teilnehmer spielt aggressiv und wechselt häufig das Spiel

Über den Glücksspielstaatsvertrag ist auch die Möglichkeit geregelt, dass Du Dich selbst sperren lässt. Über ein zentrales, spielformübergreifendes Sperrsystem wirst Du von Glücksspielen im Internet ausgeschlossen. Die Sperre gilt gleichzeitig für alle Spielstätten wie Spielhallen oder Spielbanken.

Bei Wettanbietern mit ausländischer Lizenz gelten die deutschen Regelungen nicht. Für viele Anbieter stellt das daher ein willkommenes Schlupfloch dar.

Suchtforscher fordern mehr Prävention und Forschung. Im Gespräch sind Werberestriktionen und Werbeverbote, denn das große Angebot an Glücksspielen ist für Betroffene besonders problematisch.

Verlauf der Krankheit

Glücksspielsucht verläuft wie eine sogenannte stofflich gebundene Sucht, wie etwa Drogenmissbrauch oder Alkoholismus. Menschen, die diese Sucht entwickeln, erhöhen typischerweise ständig ihren Einsatz. Mediziner sprechen von einer Steigerung der Toleranz.

Der gleiche Kick lässt sich nur mit immer gesteigerten Dosen, sprich größeren Geldsummen, erreichen. Der Spieler verschuldet sich und hofft, mit zukünftigen Gewinnen die Verluste auszugleichen.

Betroffene berichten auch, dass sie beim Spiel jedes Zeitgefühl verlieren. Versuchen Süchtige, weniger zu spielen, werden sie reizbar und die Versuche scheitern schnell. Die Gedanken kreisen nur noch um das Spielen und insbesondere darum, wie sie sich Geld beschaffen können. Hobbys werden vernachlässigt, Familie und Freunde belogen, insbesondere über die Höhe der Verluste.

Die drei Phasen

Spielsucht lässt sich grob in drei Phasen einteilen:

  1. Gewinnphase: Das Spielen ist entspannt und unterhaltsam. Der Spieler erzielt vielleicht einen größeren oder einige kleine Gewinne.
  2. Verlustphase: Beginnt mit Rückschlägen. Nachdem der Spieler unvermeidlich verliert, beginnt er, wichtige Pflichten zu vernachlässigen. Das Glücksspiel vereinnahmt ihn zusehends und er gleitet in die dritte Phase ab.
  3. Verzweiflungsphase: Die Persönlichkeit verändert sich, er türmt Schulden auf, oft gefolgt von Beschaffungskriminalität. Am Ende stehen Hoffnungslosigkeit und Suizidgedanken oder – mit Glück und der Unterstützung besorgter Angehöriger – der Weg zur Suchtberatung.

Auswirkungen der Spielsucht

Die offensichtliche Folge jahrelanger Spielsucht sind gravierende Geldprobleme. Betroffene verspielen buchstäblich zigtausende Euro binnen eines Tages. Suchtberater berichten von Eltern, die die Sparschweine der Kinder plündern, und von Betroffenen, denen das Geld für den Arbeitsweg fehlt.

Eine stofflich gebundene Sucht wie Alkoholismus zieht durchschnittlich drei bis fünf Familienmitglieder mit in den Kreislauf der Abhängigkeit. Bei pathologischem Glücksspiel sind bis zu fünfzehn Personen aus dem sozialen Umfeld betroffen. Insbesondere die finanziellen Probleme führen fast immer zu Streit mit Verwandten und Freunden.

Psychische Symptome wie depressive Verstimmungen, Angststörungen oder Schlafprobleme – durch den gestörten Tag-Nacht-Rhythmus – treten auf. Der steigende Druck kann auch zum Konsum von Alkohol, Nikotin oder Drogen führen. Die Verzweiflung von Spielsüchtigen reicht bis zum Suizid. Glücksspieler haben ein neunfach erhöhtes Risiko für Suizid.

Wie entsteht Spielsucht?

Beim Glücksspiel spielst Du um Geld und der Zufall bestimmt den Spielausgang. Du kannst schnell Geld verlieren, doch – und genau da lauert der Suchtfaktor – hast Du auch die Chance auf hohe Gewinne. Plötzlicher Geldsegen spricht das sogenannte Belohnungssystem in deinem Gehirn an. Es schüttet Glückshormone aus, Du möchtest sofort weiterspielen und das wiederum kann zu Suchtverhalten führen.

Andere Umstände, die Spielsucht begünstigen, sind Stress, Belastungen oder falsche Vorbilder. Natürlich sind die Spiele raffiniert entworfen, um Spieler bei Laune zu halten. Schnelle Spielfolgen, vermeintlich sichere Versprechungen und immer wieder kleine Erfolgserlebnisse fördern den Teufelskreis.

Auch überdeckt das Suchtverhalten manchmal andere psychische Probleme wie mangelnde Impulskontrolle und Depressionen.

Solltest Du bei Dir Probleme in deinem Spielverhalten entdecken, dann bist Du nicht allein. Laut dem Glücksspielatlas des Bundesgesundheitsministeriums 2023 haben in Deutschland fast viereinhalb Millionen Menschen ein Problem mit Glücksspielen. Insbesondere wird das Suchtpotenzial von Sportwetten oft unterschätzt.

Wer ist gefährdet?

Es gibt keine spezifische Gruppe in der Bevölkerung, die besonders schnell süchtig nach Glücksspiel wird. Doch Studien zeigen, dass die „Suchtkarriere“ oft mit einem unerwarteten, hohen Gewinn beginnt. Menschen, die ein besonderes Erlebnis suchen, sind anfällig für Glücksspiel und die theoretische Möglichkeit eines sehr hohen Gewinns. Landen sie gleich zu Beginn einen „Sensationssieg“, dann kann schnell die Abwärtsspirale beginnen.

Sportwetten hingegen stellen hauptsächlich in der Zielgruppe der jungen Männer eine große Gefahr dar. In Sportvereinen ist das Wetten regelmäßig Thema. Gerade junge Sportler kennen sich hervorragend mit Sportarten wie Fußball aus. Durch ihr Wissen meinen sie, einen Vorsprung zu haben und gute, erfolgreiche Wetten abschließen zu können.

Fazit

Glücksspiel macht Spaß und begeistert Millionen von Menschen weltweit. Doch wenn Du merkst, dass Du Probleme damit bekommst, dann suche Dir schnell Glücksspielsucht Hilfe.

Das Netz an Suchtberatungsstellen in Deutschland ist sehr dicht und Du bist mit deinem Problem nicht allein. Viele Menschen haben Schwierigkeiten, sich der Faszination des schnellen Geldes zu entziehen. Wir hoffen, dass Dir unsere Informationen weitergeholfen haben.

Sportwetten Helden
© Copyright 2025 Sportwetten Helden